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Schöne Zähne schaffen Sympathie und Lebensfreude, aber die Natur kann nicht jeden Verlust ausgleichen.

Implantate fügen sich ästhetisch perfekt zwischen Ihre natürlichen Zähne ein. Sie bilden künstliche Zahnwurzeln auf denen Kronen und Brücken befestigt werden. Damit wird das Beschleifen gesunder Zähne, die beidseits der Lücke stehen, überflüssig.

Viele Probleme, die herausnehmbarer Zahnersatz mit sich bringt, werden durch diese Methode gelöst.

Festsitzender Zahnersatz auf Implantaten gibt dem Patienten das Gefühl der Sicherheit und die Freiheit eines unbeschwerten Lachens.

 

Was sind Implantate ?

Vor 40 Jahren begann der schwedische Arzt Per-Ingevar Branemark mit seinen Grundlagenforschungen über die Knochenheilung. Er entdeckte dabei, dass eine feste, fast unzerstörbare Verbindung zwischen dem Metall Titan und Knochen möglich ist und nannte dieses Phänomen Osseointegration.
Unter der Leitung von Prof. Branemark wurde in Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern in langjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit eine Behandlungsmethode entwickelt, mit der unter bestimmten Bedingungen eine dauerhafte Verbindung zwischen einem Titan-Schraubenimplantat (auch Fixtur genannt) und dem Kieferknochen auch unter Belastung möglich ist. Implantate sind heutzutage in der Mehrzahl Schrauben aus Titan, die fest im Kieferknochen verankert werden und somit als künstliche Zahnwurzeln dienen, auf denen später festsitzender oder herausnehmbarer Zahnersatz angefertigt werden kann.
Wichtige Voraussetzung für den langfristigen Erfolg eines implantatgetragenen Zahnersatzes ist eine sehr gute Mundhygiene, bei der die Patienten allerdings von der Prophylaxe-Assistentin unterstützt werden, die eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung durchführt und helfen kann, die richtigen Maßnahmen anzuwenden.

Welche Vorteile bieten Implantate gegenüber herkömmlichen Zahnersatz ?

Der Haupteinsatzbereich und die dabei segensreichste Anwendung ist die Implantation zum Befestigen einer herausnehmbaren Unterkiefer-Prothese, da naturgemäß durch den flachen Kiefer eine Unterkiefer-Prothese in den wenigsten Fällen gut von alleine hält. Durch das Einbringen von zwei, besser noch vier Implantaten im vorderen Unterkieferbereich kann die Prothese durch eine entsprechende prothetische Konstruktion auf den Implantaten (sog. Steg) in ihrer Lage gesichert und somit stabil auf dem Unterkiefer verankert werden. Natürlich ist die Prothese bei Bedarf weiterhin durch den Patienten zur Reinigung und Pflege abnehmbar. Mit dieser Konstruktion konnte zahlreichen Patienten geholfen werden, die - aus welchen Gründen auch immer - mit ihren normalen Prothesen nicht zurechtkamen, obwohl sich dabei oft mehrere Zahnärzte zugleich oder hintereinander die größte Mühe gegeben hatten.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, durch den Einsatz von sechs bis acht Implantaten pro Kiefer eine feste (aber zum Pflegen herausnehmbare) Brücke herzustellen, die jeweils von einem zu anderen Backenzahnbereich ausgedehnt ist. Die Implantate ersetzen die fehlenden Zähne und dienen als künstliche Zahnwurzeln für die Brückenkonstruktion.
Prinzipiell kann diese Implantatversorgung natürlich sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer vorgenommen werden, im Oberkiefer muss aber ausreichend Knochenangebot zur Kieferhöhle vorhanden sein. Diese Art der Versorgung ist im Moment das Anspruchvollste (und Aufwendigste), was die Zahnheilkunde im Fachbereich Prothetik zu bieten hat.
Erfahrungswerte zeigen, dass unbezahnte Patienten aufgrund der starken Abnahme der Kaufähigkeit erhebliche Einbußen ihrer Lebensqualität beklagen. Deshalb ist hier die Versorgung mit Implantaten eine gute Alternative.

Welche Vorbehandlungen können erforderlich sein ?

Wenn von der allgemeinmedizinischen Seite her Aspekte aufgetreten sind, die einer Implantatbehandlung entgegenstehen, ist zu überprüfen, ob durch geeignete medizinische Maßnahmen (z. B. Einstellung einer Zuckererkrankung auf vertretbare Werte) die vorgesehene Therapie dennoch möglich werden kann.
Da mit der Implantatbehandlung eine langfristige prothetische Lösung angestrebt wird, sollen vor einer Implantation in der Mundhöhle saubere und hygienische Verhältnisse herrschen. Hierzu ist es günstig, wenn man mindestens zwei Tage vor der Implantat-Operation die Prothese nicht mehr trägt, damit sich die Mundschleimhaut erholen kann.
In besonders gelagerten Fällen kann auch einmal eine Kiefergelenkbehandlung oder eine chirurgische Verlagerung der Kiefer vor der Implantatbehandlung notwendig werden.
Gelegentlich ist es wichtig, dass die Implantate in einer ganz bestimmten Position im Kiefer stehen. In diesen Fällen muss eine laborgefertigte Kunststoffschablone als Bohrhilfe angefertigt werden, die dem Operateur beim exakten Plazieren der Implantate dienlich ist.

Wie läuft der Eingriff der Implantation ab ?

Das Einbringen der Implantate selbst, die Implantation, ist ein chirurgischer Eingriff, der mit der operativen Zahnentfernung vergleichbar ist, gewöhnlich in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) vorgenommen wird und somit völlig schmerzfrei ist. Müssen regelmäßig bestimmte Medikamente eingenommen werden, wird der Zahnarzt mit dem Patienten besprechen, ob dies auch am Tag der Implantation bzw. für die Dauer der Wundheilung möglich ist.
Am Tag nach dem Eingriff treten üblicherweise eine Schwellung und gelegentlich kleinere Blutergüsse auf, die einige Tage anhalten können und nur selten behandlungsbedürftig sind.
Der Patient sollte die verordneten Medikamente gewissenhaft nach den individuell auf ihn abgestimmten Dosierungsrichtlinien einnehmen. Voraussichtlich ist man einige Tage nicht arbeitsfähig.

Welche Besonderheiten ergeben sich in der Einheilphase ?

Die Einheilphase, also die Zeit, in der das Implantat von Schleimhaut bedeckt ist und im Knochen einheilt, ist unterschiedlich lang. Nach einer Implantation im Unterkiefer beträgt sie mindestens 3 Monate, nach einer Oberkiefer-Implantation mindestens 6 Monate. Die genaue Zeitspanne werden wir in Abhängigkeit von der vorliegenden Knochenqualität, evtl. zusätzlich erforderlich gewesener operativer Maßnahmen und dem Heilverlauf bestimmen.
Im Hinblick auf den Langzeiterfolg einer Implantatbehandlung hat die sichere Einheilung des Implantates und die ungestörte Abheilung der Schleimhaut oberste Priorität. Während der Einheilphase lassen sich deswegen aufgrund einer möglicherweise nicht optimal sitzenden provisorischen Versorgung u. U. Beeinträchtigungen beim Sprechen und Kauen nicht immer vermeiden.

Wie läuft der Eingriff der Implantatfreilegung ab ?

Nach Ablauf der Einheilphase wird das unter der Schleimhaut gelegene Implantat in einem kleinen chirurgischen Eingriff, der Distanzhülsen-Operation, freigelegt. Nach örtlicher Betäubung wird die Deckschraube des Implantats durch einen kleinen Schnitt aufgesucht und entfernt. Wenn das Implantat eingeheilt (osseointegriert) ist, wird, je nach Dicke der Schleimhaut und anderen Kriterien, eine entsprechend lange Distanzhülse aufgeschraubt. Häufig wird hierfür zunächst eine Heilungskappe verwendet, die nach vollständiger Abheilung der Schleimhaut vom Zahnarzt, der die prothetische Versorgung durchführen wird, durch die definitive Distanzhülse ersetzt. Die Beschwerden nach der Distanzhülsen-Operation sind in der Regel so gering, dass Schwellungen nur vereinzelt auftreten und auch Schmerzmittel nur selten benötigt werden. Das erforderliche Patientenverhalten nach der Distanzhülsen-Operation zur Vermeidung von Wundinfektionen entspricht weitgehend dem erforderlichen Verhalten nach der Implantation. Nach einer Abheilzeit von 3 bis 4 Wochen (abhängig u.a. von dem Zustand des Zahnfleisches) kann dann mit der prothetischen Behandlung begonnen werden. Häufig ist es allerdings aus funktionellen und ästhetischen Gründen erforderlich, die Abheilzeit bedeutend zu verlängern.

Welche Risiken bestehen bei einer Implantatversorgung ?

Die Risiken einer Implantatbehandlung sind bei Beachtung der allgemeinen Krankengeschichte, sorgfältiger Voruntersuchung, gewissenhafter Planung und richtigem Patientenverhalten als gering anzusehen.
Sollte ein Implantat einmal nicht richtig einheilen, kann mit großer Aussicht auf Erfolg erneut implantiert werden, vorausgesetzt, die Ursache für den Implantatverlust lässt sich abklären und beseitigen. Die häufigsten Implantatverluste treten während der Einheilphase und in den ersten 18 Monaten nach Eingliederung der prothetischen Versorgung auf. Liegen zu dieser Zeit immer noch keine Hinweise für einen drohenden Verlust vor, ist die Wahrscheinlichkeit für einen jahrzehntelangen Behandlungserfolg außerordentlich groß. Im übrigen weisen Untersuchungen darauf hin, dass sich bei Rauchern häufiger ein vorzeitiger Implantatverlust findet als bei Nichtrauchern !

Lebensdauer von Implantaten

Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Implantat nach fünf Jahren noch voll funktionstüchtig ist, liegt im zahnlosen Unterkiefer bei 90 bis 95 Prozent, nach zehn Jahren bei 80 bis 90 Prozent. Im zahnlosen Oberkiefer beträgt die Fünf-Jahres-Erfolgsrate etwa 75 bis 85 Prozent.
Eine intensive Nachsorge ist für die Erfolgsquote bei Implantatbehandlungen von ganz entscheidender Bedeutung. Auch wenn der Patient völlig beschwerdefrei ist, sollte auf die routinemäßige halbjährliche Kontrolle nicht verzichtet werden. Sich abzeichnende Komplikationen können so frühzeitig erkannt und in vielen Fällen durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden.