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Aufbau von parodontalem Gewebe durch Schmelzmatrix-Protein-Gel

Parodontitis oder Zahnlockerung sind weit verbreitete Erkrankungen des Zahnhalteapparates, von der Schätzungen zufolge über 80% der deutschen Bevölkerung betroffen sein sollen. Ursache der Parodontitis sind Bakterien, die sich in dem Raum ansammeln, wo Zahn und Zahnfleisch aufeinander treffen. Werden diese Bakterien nicht durch regelmäßiges und gründliches Zähneputzen entfernt, kommt es zur einer Entzündung des auch als Gingiva bezeichneten Zahnfleisches. Der entzündete Bereich ist rot, geschwollen und blutet leicht. Wird die bakterielle Schicht nicht beseitigt, verkalkt sie und der sogenannte Zahnstein entsteht. Zahnstein hat eine rauhe Oberfläche und bietet dadurch ideale Bedingung für das Wachstum von Bakterien. Bleibt die durch Bakterieninfektion entstandene Entzündung längere Zeit unbehandelt, so kommt es zur Zerstörung jener Fasern, die die Zähne im Knochen verankern. In der Folge kommt es auch zum Knochenabbau, der zum Verlust eines oder mehrerer Zähne führen kann.

Aufbau mit Protein-Gel

Für die Wiederherstellung von durch Parodontitis zerstörten Zahnhalteapparat auf biologische Weise verwenden wir vorzugsweise ein schwedisches Protein-Gel. Der eigentliche Wirkstoff in diesem Produkt ist das Protein Amelogenin. Dieses Protein wird vom Körper nur während der Zahnentwicklung produziert. Es hat eine wichtige Funktion bei der Bildung des Zahnhalteapparates. Gewonnen wird das Protein aus embryonalen Zähnen von Schweinen.

Wie wirkt das Protein-Gel?

Die natürliche Zahnverankerung besteht aus dem sogenannten Zahnzement, von dem winzige Fasern ausstrahlen und so den Zahn im Kieferknochen verankern. Das Protein soll zur Wiederherstellung von Zahnzement, Fasern und Kieferknochen führen und somit die Möglichkeit bieten, eigene Zähne zu erhalten. Bei der Anwendung wird das Protein, das den Zahnhalteapparat entstehen ließ, im Rahmen einer parodontalchirurgischen Operation auf die Zahnwurzeloberfläche aufgebracht. Dieses Mal dient es jedoch zur Wiederherstellung der natürlichen Zahnverankerung.

Wie ist der Ablauf der Behandlung?

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1. Fortgeschrittene Parodontitis mit Verlust von Stützgewebe und einer tiefen Zahnfleischtasche

 

2. Bei dem parodontalchirur-
gischen Eingriff wird zunächst das Zahnfleisch über dem Defekt geöffnet.

 

3. Danach wird mit speziellen Instrumenten die Wurzeloberfläche und die Tasche von bakteriellen Belägen und Zahnstein befreit.

 
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4. Dann wird das Protein-Gel auf die Wurzeloberfläche und in den Defekt eingebracht.

Abildungen: ©Biora

 

5. Zum Schluß wird die Schleimhaut durch Nähte wieder dicht verschlossen.

 

6. Im Idealfall wird nach einigen Monaten das verlorengegangene parodontale Gewebe wieder aufgebaut.

 
 
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Vorher: Chronische Parodontitis mit Entzündung und Rötung des Zahnfleisches, verursacht durch Zahnbelag (Plaque). Beim Zähneputzen fing das Zahnfleisch sofort an zu bluten. Tiefe der Zahnfleischtaschen zwischen 3 und 7 mm. Durchgeführte Behandlung: Zunächst mehrere Prophylaxe-Sitzungen zur Entfernung von Belägen und Zahnstein oberhalb des Zahnfleisches, dann im Ober- und Unterkiefer parodontalchirurgischer Eingriff und Aufbau des verlorengegangenen Stützgewebes mit Protein-Gel.

 

Nachher: Gesundes, entzündungsfreies, blaßrosa gefärbtes Zahnfleisch. Durch die Behandlung ist das geschwollene Zahnfleisch geschrumpft und hat sich wieder fest an die Zähne angelegt. Dadurch erscheinen die Zähne etwas länger. Tiefe der Zahnfleischtaschen jetzt zwischen 2 und 4 mm. Zwischen den beiden Fotos liegt ein Zeitraum von knapp 2 Monaten. Extrem wichtig: die konsequente Mitarbeit des Patienten.

Welche Risiken gibt es bei dem Eingriff?

Die Risiken sind im allgemeinen nicht größer, als bei jedem anderen zahnärztlich-chirurgischen Eingriff auch. Welche besonderen Risiken vorliegen, wird im Einzelfall bestimmt werden müssen. Bei Rauchern ist die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethoden als nicht so groß einzuschätzen wiebei Nichtrauchern. Nach dem Eingriff sollten Raucher in den ersten sechs Wochen auf Nikotinkonsum verzichten. Die Wundheilung verläuft nach einer Operation mit dem Protein-Gel sehr rasch. Der Wiederaufbau der Zahnverankerung braucht wesentlich länger. Während dieser Zeit kann der Patient aber den Heilungsverlauf positiv beeinflussen. Das Wichtigste ist, dass – sowohl vor als auch nach dem Eingriff – eine penible und konsequente Mundhygiene vom Patienten betrieben wird und regelmässig Kontrolltermine wahrgenommen werden.

Was zahlen die Krankenkassen?

Der parodontale Aufbau mit Protein-Gel darf von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezuschusst werden, da diese Leistung nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten ist. Bei den privaten Krankenversicherern kommt es auf den jeweiligen Versicherungsvertrag an.

Moderne Wurzelkanalbehandlung

   

Der gesunde Zahn besteht aus einer Zahnkrone und einer oder mehreren Zahnwurzeln. Die Zahnkrone, der sichtbare Teil, ist durch eine Schicht aus sehr hartem Zahnschmelz geschützt. Im Inneren der Zahnkrone und der Zahnwurzel befindet sich der Zahnnerv. Dieser besteht aus Bindegewebe, Blut- und Lymphgefäßen und natürlich auch Nervenfasern. Bei Zerstörungen des Zahnes (Karies, Unfall etc.) kann sich der "Nerv" (die Pulpa) entzünden und nachfolgend absterben. Bakterien können jetzt über die Wurzelkanäle in den Körper eindringen und im Knochen an den Wurzelspitzen Entzündungen hervorrufen. Die körpereigene Abwehr reagiert auf diese Bakterieninvasion schlimmstenfalls mit einem schmerzhaften Eiterherd an der Wurzelspitze. Auch kann der gesamte Körper durch solche Infektionen belastet werden. Derartige Infektionen an (noch) lebenden oder bereits nervtoten Zähnen werden mit Hilfe einer "Wurzelkanalbehandlung" therapiert. Der Zahnarzt spricht von einer „endodontischen“ Behandlung.

  Wurzelkanalbehandlung

Sorgfalt und Prognose

   

Neue Methoden und Instrumente haben die Aussicht auf eine erfolgreiche Wurzelbehandlung steigen lassen. Das Wissen um moderne Techniken und eine stetige Übung und Weiterbildung sind die Grundlage für einen langfristigen Behandlungserfolg. Allerdings kann die Zahnarztpraxis keine Garantien für den Erfolg bei einer Wurzelkanalbehandlung geben! In der Zahnheilkunde ist die endodontische Therapie - basierend auf den Ergebnissen großer internationaler Studien und unter Einhaltung aller Prinzipien - mit einer sehr hohen Erfolgsaussicht zwischen 75% und 95% durchführbar. Dies wird in vielen Studien eindrucksvoll belegt. Andererseits bedeutet dies aber auch, dass es in 5 % -25 % zu einem Mißerfolg kommt und der Zahn im schlimmsten Fall vielleicht sogar gezogen werden muss. In Deutschland liegen die langfristigen Erfolge bei groß angelegten Querschnittsuntersuchungen bestenfalls bei 40%. Für einen Zahn, der ein unverzichtbarer Brückenpfeiler ist, kann dieser Unterschied entscheidend sein.

 

Wurzelkanalbehandlung

Unterer Backenzahn mit Kariesdefekt („Loch im Zahn“) und daraus folgender Entzündung an der Wurzelspitze.

Was wird bei einer Wurzelbehandlung gemacht?

Nach dem Entfernen („Ziehen“) des erkrankten Zahnnervs und dem Freilegen der Wurzelkanaleingänge erfolgt das genaue Ausmessen des Wurzelkanalsystems (sehr wichtig für die richtige Länge der späteren Wurzelfüllung). Bis vor kurzem stellte die Röntgenaufnahme die einzige Möglichkeit für den Zahnarzt dar, die Messung durchzuführen. Durch die Möglichkeit, bei digitalen Röntgenaufnahmen direkt am Bildschirm die metrische Auswertung vorzunehmen, wurde die Präzision der Auswertung gegenüber herkömmlichen Röntgenaufnahmen nochmals verbessert.

   
Wurzelkanalbehandlung
     
Wurzelkanalbehandlung  

Neuerdings kann man die Wurzellänge noch genauer mit der Endometrie bestimmen, die das Ende des Wurzelkanals über eine Widerstandmessung ermitteln. Bewährt hat sich neben der metrischen Auswertung der digitalen Röntgenaufnahme zur Steigerung der Meßpräzision die zusätzliche Messung mit dem elektrometrischen Längenmeß-
system.

         

Bei der Endormetrie kann der Zahnarzt auf einem kleinen LCD-Monitor die Eindringtiefe des Messinstruments in den Wurzelkanal erkennen:

         
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Durch den sog. „Root Wizard“ wird die Feilenbewegung „live“ im gesamten Kanal dargestellt.

 

„Apex Zoom“: Separate Projektion am Ende des Wurzelkanals in 1/10 Schritten.

   
Wurzelkanalbehandlung   Wurzelkanalbehandlung    

Diese Darstellung zeigt, dass das Meßinstrument die korrekte Wurzelkanallänge erreicht hat.

 

Im Falle einer zu langen Messung („Überinstrumentierung“) leuchtet eine Warnlampe auf.

   

Die elektrometrische Längenmessung stellt eine wertvolle Ergänzung zur Röntgenaufnahme dar, auf die in vielen Fällen trotzdem nicht verzichtet werden kann, da nur anhand der Röntgenaufnahme der exakte Verlauf des Kanals oder auch ein zusätzlicher Wurzelkanal zu sehen ist.

   

Nach der Längenbestimmung der Wurzelkanäle erfolgt die sogenannte Kanalaufbereitung. Dies ist häufig der zeitaufwändigste Teil der Behandlung. Mit diversen speziellen Instrumenten, die meist aus einer hochflexiblen Nickel-Titan-Legierung bestehen, werden die Kanalwände sauber gefeilt und in eine bestimmte dreidimensionale Form gebracht. Die Aufbereitung kann von Hand oder mit rotierenden Instrumenten durchgeführt werden, meistens benutzt man im Verlauf der Behandlung beide Techniken.

  WurzelkanalbehandlungWurzelkanalbehandlungWurzelkanalbehandlung

Die verschiedenen Phasen der Wurzelkanal-aufbereitung. Abbildungen: © Komet

 

 

Da eigentlich alle Wurzelkanäle mehr oder weniger stark gekrümmt sind, ist der Einsatz hochflexibler Instrumente für die mechanische Kanalbearbeitung eine Grundvoraussetzung! Insbesondere bei den Seitenzähnen (Molaren und Prämolaren) erschweren die gekrümmten und sehr engen Wurzelkanäle eine vollständige Reinigung. Obere und untere große Backenzähne haben normalerweise drei knapp 2 cm lange Wurzelkanäle, von denen häufig zwei einen Durchmesser unter 0,15 mm aufweisen. Diese Wurzelbehandlungen erfordern sehr viel Zeit, Erfahrung, Sorgfalt und Fachkenntnis.

Wurzelkanalbehandlung   Wurzelkanalbehandlung   Wurzelkanalbehandlung   Wurzelkanalbehandlung

Für die maschinelle Kanalaufbereitung stehen viele verschiedene Systeme zur Verfügung.

 

Die Instrumente müssen hochflexibel und elastisch sein, damit auch stark gekrümmte Wurzelkanäle aufbereitet werden können.

Nach der Aufbereitung muss das Wurzelkanal-
system wieder verschlossen (gefüllt) werden. Es darf kein Hohlraum, indem sich wieder Bakterien verbreiten könnten, zurückbleiben. Es gibt verschiedene Wurzelfülltechniken. Meistens werden die Kanäle mit Guttapercha, einem elastischen Naturmaterial, gefüllt. Dieser Schritt ist ebenso wichtig wie eine penible Kanalaufbereitung. Ziel ist es, den Wurzelkanal dreidimensional bakteriendicht zu verschließen. Dabei muss das Ende der Wuzelfüllung nicht immer identisch mit dem Ende der Wurzel auf dem Röntgenbild sein. Zur Kontrolle wird nach der Wurzelfüllung eine Röntgenaufnahme gemacht.

 

Wurzelkanalbehandlung

 

 

 

Hier einige Röntgenbilder von wurzelbehandelten Zähnen:

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Wurzelkanalbehandlung   Wurzelkanalbehandlung   Wurzelkanalbehandlung   Wurzelkanalbehandlung

Um den Erfolg oder Mißerfolg einer Wurzelkanalbehandlung festzustellen, ist die verlässlichste Methode der Vergleich von neuen Röntgenaufnahmen nach einigen Monaten mit den vor der Behandlung aufgenommenen Röntgenbildern.

Wie geht es nach einer Wurzelkanalbehandlung weiter?

Da nach der Wurzelfüllung kein Zahnmark mehr vorhanden ist, das den Zahn durch Versorgung mit Nährstoffen am Leben hält, kann ein wurzelbehandelter Zahn mit der Zeit spröde und zerbrechlich werden. Als Vorbereitung für die weitere Versorgung stabilisieren wir daher wurzelbehandelte Zähne mit einem internen Aufbau aus Spezialkunststoff, der mit dem Restzahn über eine Klebeverbindung (sog. „dentinadhäsive Technik“) bakteriendicht verschlossen wird. Wenn der wurzelbehandelte Zahn sehr stark zerstört ist, kann es auch erforderlich werden, zusätzlich einen Stift im Wurzelkanal zu verankern. Früher hat man dafür häufig Schrauben verwendet, allerdings hat man durch spannungsoptische Versuche herausgefunden, dass das Eindrehen eines Schraubengewindes zu Frakturen der Wurzel führen kann. Deshalb verwenden wir ausschließlich Stifte, die ohne Verschraubung im Wurzelkanal verankert werden.

Auch ein mit einer Wurzelfüllung versorgter Zahn kann bei der richtigen Pflege ein Leben lang halten. Da Karies auch bei wurzelbehandelten Zähnen auftreten kann, sind eine gute Mundpflege und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt unerläßlich, um weitere Probleme zu vermeiden. Dies spielt bei der Entscheidung, ob nach der Wurzelkanalbehandlung eine Krone eingesetzt oder eine Füllung eingefügt werden soll, eine wichtige Rolle. In den meisten Fällen wird man sich aus Stabilitätsgründen für ein Teil- oder Vollkrone entscheiden. Nach abgeschlossener Wurzelbehandlung sollte die endgültige Versorgung möglichst rasch erfolgen. Insbesondere bei zunächst provisorischem Verschluß sollte mit der Weiterbehandlung nicht zu lange gewartet werden, da Untersuchungen zeigen, dass an der provisorischen Füllung vorbei Mundbakterien das Wurzelkanalsystem innerhalb kurzer Zeit wieder neu infizieren können.

Welche Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung?

Um bei Ihnen eine optimale Behandlung mit der bestmöglichen Prognose durchführen zu können, nehmen wir uns die Zeit, welche für die Lösung Ihres Zahnproblems erforderlich ist. Die Abrechnung dieser individuell erforderlichen Zeit erfolgt daher auf privater Basis nach der gültigen Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Im Rahmen einer „ausreichenden und wirtschaftlichen“ Behandlung nach den Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen sind qualitativ hochwertige Wurzelbehandlungen, die z.T. mehrere Stunden Behandlungszeit in Anspruch nehmen können, grundsätzlich nicht zu erbringen.

Im übrigen sind durch die ab 01.01.2004 geänderten Richtlinien Wurzelbehandlungen ohnehin nur noch in wenigen Ausnahmefällen Kassenleistung. Grundsätzlich gilt: Besteht keine Möglichkeit einer Kanalaufbereitung bis in die Nähe der Wurzelspitze, darf die Wurzelbehandlung nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung berechnet werden. Gleiches gilt, wenn der Zahn z.B. aufgrund einer Parodontalerkrankung voraussichtlich nicht mehr lange halten wird. Bei großen Backenzähnen (Molaren) ist ein Kassenzuschuss nur noch möglich, wenn eine geschlossene Zahnreihe bzw. funktionstüchtiger Zahnersatz erhalten oder eine einseitige Freiendsituation vermieden wird.

Die Zahnmedizin hat sich in den letzten 5 bis 10 Jahren rasant weiterentwickelt, die gesetzlichen Vorgaben nicht! Sehr aufwendige und extrem zeitaufwändige Wurzelbehandlungen sind daher für gesetzlich Versicherte mit entsprechenden Kosten verbunden. Welche Kosten im Einzelfall entstehen, zeigt Ihnen die Kostenübersicht, die vor Beginn der Behandlung für Sie erstellt wird. Bedenken Sie bitte, dass die Kosten für eine neue Brücke oder gar für ein Implantat erheblich höher sind als die Kosten für eine aufwendige Wurzelkanalbehandlung. Überlegen Sie in Ruhe, welcher Preis Ihnen eine qualitativ hochwertige Versorgung wert ist.

Demonstration der Zahnsituation mit Mundkamera

Digitales Röntgen (Radiovisiographie)

Beim digitalen Röntgen belichten die Röntgenstrahlen nicht mehr einen herkömmlichen Film, der entwickelt werden muss, sondern die Röntgenstrahlen werden von einem hochempfindlichen Sensor, der mit einem Computer verbunden ist, erfasst. Der Computer verarbeitet die digitalen Informationen über eine Bilderfassungskarte und wandelt sie zu einem Röntgenbild um, das auf dem PC-Bildschirm betrachtet werden kann. Es ist das gleiche Prinzip wie bei digitalen Fotokameras.

Mit der Praxisgründung 1998 war die Praxis bereits mit dem Digitalröntgen ausgestattet. Im Zuge der Praxiserweiterung wurde Ende 2007 auf die digitalen Röntgensysteme der neuesten Generation umgestellt:

1. Digitales Panorama- und Fernröntgen

Mit der speziell für zahnärztliche Praxen entwickelten Bildbearbeitungssoftware ist eine ergonomisch optimale Diagnostik und Behandlungsplanung möglich.

Roentgen


Mit dem Panoramagerät fertigt man eine Übersichtsaufnahme von Ober- und Unterkiefer an, mit dem Fernröntgen werden – z. B. für kieferorthopädische Planungen – seitliche Röntgenbilder des Kopfes gemacht. Die von dem Röntgen-Sensor aufgenommenen Signale werden in Bilddaten umgewandelt und innerhalb kürzester Zeit erscheint auf dem PC-Monitor das Röntgenbild. Das sieht dann z.B. so aus:

Roentgen

2. Digitales Einzelzahnröntgen

Roentgen

Jedes unserer Behandlungszimmer ist mit einem Röntgengerät für Einzelzahnaufnahmen ausgestattet, so dass der Patient für die Aufnahme nicht das Zimmer verlassen muss. Die Behandlung kann ohne Zeitunterbrechung fortgesetzt werden. Das Aufnahmeprinzip ist das gleiche wie bei der Panoramaaufnahme, allerdings werden beim Einzelzahnröntgen die Bilder mit einem kleinen Sensor – der ungefähr so groß wie ein Domino-Steinchen ist – aufgenommen. Die von uns eingesetzten XIOS-Sensoren arbeiten mit der neuesten Active-Pixel-CMOS-Sensortechnologie und ermöglichen eine exzellente Bildqualität. Die zusätzliche Anwendung von Filtern wie z.B „Helligkeit/Kontrast“ und „Scharfzeichner“ ist oft überflüssig. Direkt nach der Aufnahme erscheint das Bild des Zahnes auf dem Monitor:

Roentgen

Vorteile der Digitaltechnik für den Patienten:

  • Erhebliche Senkung der Strahlenbelastung, z.T. bis zu 90 %.
  • Keine langwierige Entwicklung
  • Gestochen scharfe Bilder nach wenigen Sekunden, Röntgenbild steht sofort zur Verfügung
  • Keine Verzögerung der Behandlung
  • Röntgenbilder können direkt am PC-Bildschirm mit dem Zahnarzt besprochen werden

Vorteile der Digitaltechnik für die Zahnarztpraxis:

  • Zeitgewinn und dadurch weniger Wartezeit
  • Vielfältige Möglichkeiten der Bildanalyse und -archivierung
  • Automatische, patientenbezogene Archivierung
  • Höchste Datensicherheit (Originalbilder können nicht gelöscht werden!)
  • Vergrößerungs- und Lupenfunktion
  • Hohe Auflösung und Wiedergabe von kleinen Details
  • Einfacher Datenaustausch mit Kollegen (z.B. Bildversand per Email)
  • Geringerer Platz- und Raumbedarf

Vorteile für die Umwelt:

  • Keine Umweltbelastung durch giftige Entwicklerchemikalien

Implantatplanung mit 3D-Simulationsprogramm

Implantatplanung  

Wichtig für eine erfolgreiche Implantation sind genaue Kenntnisse von der Stellung der Kiefer zueinander, der Höhe und Breite der Kiefer, des Knochenangebotes, von der Stellung der Zähne, vom Weichgewebe wie Zahnfleisch, Wangen und Zunge.
Im Vorfeld einer Implantatplanung dient neben der Patientenuntersuchung eine Panoramaröntgenaufnahme beider Kiefer zunächst als Übersicht für die Basisdiagnostik. Um weiterhin die Lage der Kiefer zueinander und die Stellung der Zähne beurteilen zu können, werden Modelle von beiden Kiefern angefertigt.

Für viele Implantatplanungen reicht die klassische Implantatdiagnostik am zweidimensionalen digitalen Röntgenbild und den Kiefermodellen aus.

 

Anhand dieser Modelle kann man erkennen, ob und in welcher Form eine Vorbehandlung notwendig ist. Nach der Analyse der Modelle und der Röntgenaufnahme planen wir die Implantatpositionen und die Zahl der Implantate. Auf dem Modell entsteht dann eine Schablone für eine weitere Röntgenaufnahme, die Informationen über die Knochenhöhe und Struktur gibt.

Dreidimensionale Implantatplanung

Implantatplanung  

Noch genauer kann die Situation beurteilt werden, wenn zusätzlich eine dreidimensionale Schichtaufnahme mit einem Computer-Tomographen gemacht wird. Bei umfangreicheren Implantationen oder schwierigen Kieferverhältnissen kann diese Aufnahme eine genauere Operations-planung ermöglichen. Wir verwenden dafür ein spezielles auf einer computertomogra-
phischen (CT-) Kieferaufnahme basierendes Planungsprogramm, das uns insbesondere bei schwierigen Knochensituationen die dreidimensionale Auswertung der Patientendaten am PC ermöglicht.

Insbesondere bei umfangreichen Implantationen und schwierigen Knochenverhältnissen nutzen wir die Vorteile der 3D-Diagnostik.

Implantatplanung

Bildschirm des Planungsprogrammes: Anhand der kompletten, dreidimensionalen Planungsumgebung ist es dem Zahnarzt möglich, sich quasi am PC „virtuell“ durch den Knochen zu bewegen.

Implantatplanung

Durch Schnittbilder in definierten Abständen können wir erkennen, wie und wo die geplanten Implantate im Inneren des Kieferknochens plaziert sind. Ebenso lässt sich auch erkennen, ob z.B. ein Aufbau des Kiefers vor der Implantation notwendig ist.

Implantatplanung   Implantatplanung

Schnittbild des Unterkiefers des gleichen Patienten, nur in einer anderen Ebene: Die Position der Implantate im Knochen ist auch hier genau zu erkennen.

 

Die Knochenstruktur und die Implantat-Positionen lassen sich in 3D-Darstellungen exakt untersuchen. Die 3D-Bilder können räumlich beliebig gedreht werden, um die für die Plazierung der Implantate günstigste Position auswählen zu können.

Wie ist der Ablauf bei der Implantatplanung mit 3D-Simulationsprogrammen?

Implantatplanung  

Schritt 1:
Zahnarzt und Patient entscheiden sich für eine Implantatversorgung.

     
Implantatplanung  

Schritt 2:
Ein sog. Dental-Computertomogramm wird mit Hilfe einer Scan-Schablone, die der Patient während der Aufnahme trägt, angefertigt.

     
Implantatplanung  

Schritt 3:
Von der Softwarefirma werden die Daten des Computertomogramms konvertiert und für den Zahnarzt aufbereitet.

     
Implantatplanung  

Schritt 4:
Der Zahnarzt simuliert mit dem Planungsprogramm in der Praxis am PC verschiedene Implantat-Versorgungsmöglichkeiten.

     
Implantatplanung  

Schritt 5:
Nachdem der Zahnarzt die geplante Implantatversorgung mit dem Patienten abgesprochen hat, kann die Implantation durchgeführt werden.

Abbildungen: © Materialise

Welche Vorteile hat eine computergestützte 3D-Implantatplanung?

Implantatplanung  

Die klassische Implantatplanung basiert auf der Auswertung von zweidimensionalen Röntgenbildern, hauptsächlich sog. Panorama-Aufnahmen und Kiefermodellen. Bei manchem Patienten kann es jedoch sein, dass diese Unterlagen allein für eine erfolgreiche Implantation nicht ausreichen. 3D-Simulationsprogramme erlauben es, die Anatomie des Patienten in allen räumlichen Dimensionen genau zu untersuchen und die operationstechnischen Vorgänge der Implantatplazierung sowie des Knochenanbaus zu simulieren. Sie erleichtert uns die Planung von Therapie und technischer Umsetzung. Durch die Simulation des Kieferbereichs am Computerbildschirm sind wir darüber hinaus in der Lage, unseren Patienten Therapievorschläge anschaulich und nachvollziehbar darzustellen. Ein weiterer Vorteil: Mit dem Programm lassen sich sog. Bohrschablonen herstellen, die Besonderheiten des Patientenkiefers berücksichtigen und uns eine besonders exaktere Plazierung der Implantate ermöglichen. Für die Herstellung der Schablone entfällt die Abformung der sichtbaren Schleimhautverhältnisse. So kann erstmals nicht nur nach Erfahrungswerten, sondern nach den tatsächlichen Gegebenheiten unter der Schleimhaut implantiert werden. Darüberhinaus kann aufgrund der genauen

Voraussetzung für das Implantieren von künstlichen Wurzeln ist eine sorgfältige Untersuchung und exakte Operationsplanung.

Implantatplanung  

Viele Patienten empfinden es als sehr vorteilhaft, wenn der Oralchirurg, der die Implantate plant und setzt, auch über so viel prothetische Erfahrung verfügt, dass er auch die anschließende Zahnersatz-Versorgung durchführen kann.

Untersuchung und Analyse ein Großteil der notwendigen Behandlungsschritte vorher geplant werden. Hierfür können die entsprechenden Kosten vorher kalkuliert werden, auch wenn sich in Einzelfällen während der Implantation neue Aspekte ergeben. Zusätzlich kann die Terminplanung nach der Analyse abgestimmt werden, so dass die Patienten die einzelnen Schritte und die Termine der Implantation und Folgetermine genau im Voraus kennen.

Der Kariesrisikotest – Grundlage für die Prophylaxe

Der Internist erkennt durch das Blutbild Erkrankungen und Schwächungen des gesamten Organismus. Der Kariesrisikotest liefert dem Zahnarzt die Information über das Karies- und Parodontitisrisiko des Patienten. Dabei sind für den Zahnarzt folgende Fragen wichtig:

1. Wieviel Speichel wird in Ihrem Mund gebildet?

Der Speichel übt auf den Zahnschmelz eine besondere Schutzfunktion aus. Er neutralisiert Säuren und remineralisiert den Zahnschmelz. Der Speichel überzieht die Zähne zugleich mit einem Schutzfilm. Fließt viel Speichel, sind die Zähne gut geschützt. Vor der Durchführung des Kariesrisikotests in der Zahnarztpraxis werden Sie gebeten, zwei Stunden vor dem Test nichts zu essen und zu trinken. Einzige Ausnahme: Wasser. Um den Speichelfluß anzuregen, erhalten Sie ein Paraffinstück, das Sie zerkauen. Der Speichel, der sich in den ersten sechzig Sekunden bildet, wird nicht verwendet. Den danach produzierten Speichel sammeln Sie fünf Minuten lang in einem Meßbecher. Die normale, durch Kauen angeregte Speichelfließrate liegt zwischen 0,7 ml und 1,5 bis 2,0 ml pro Minute. Ein geringer Speichelfluß kann seine Ursache in der Einnahme bestimmter Medikamente haben. Zum Beispiel können Psychopharmaka und Blutdruck senkende Mittel den Speichelfluß hemmen.

2. Wie gut kann Ihr Speichel Säure neutralisieren?

Kariesprophylaxe  

Der Speichel besitzt die Fähigkeit, Säure zu neutralisieren. Dadurch wird sie für den Zahnschmelz unschädlich. Diese Eigenschaft des Speichels nennt man Pufferkapazität. Sie hängt eng mit dem Vorkommen von Hydrogenkarbonat im Speichel zusammen. Zur Bestimmung der Pufferkapazität wird eine Speichelprobe mit einer Pipette auf einen teststreifen getropft. Man läßt de Speichel 5 Minuten reagieren, bis sich der Teststreifen verfärbt. Danach wird der erhaltene Farbton mit einer speziellen Farbskala verglichen.

Vergleich des Teststreifens mit der Farbskala

 

Die Färbung zeigt eine niedrige, normale und eine hohe Pufferkapazität an. Eine hohe Pufferkapazität bietet grundsätzlich einen guten Kariesschutz. Der einfachste Weg eine geringe Pufferkapazität zu erhöhen besteht darin, sich beim täglichen Zähneputzen durch eine Zahnpasta mit Natriumhydrogenkarbonat den fehlenden Pufferwirkstoff zuzuführen.

3. Mutans Streptokokken- und Lactobazillentest: Wieviele Karieserreger befinden sich in Ihrer Mundhöhle und wie schnell breitet sich die Karies aus?

Kariesprophylaxe  

Zur Durchführung dieses Tests wird eine Speichelprobe auf einen Träger mit einem speziellen Nährboden aufgebracht und die Probe wird 2 Tage lang im Brutschrank bei 37° Celsius bebrütet. Abschließend wird die Probe mit einer Skala verglichen, auf der den möglichen Erscheinungsbildern eine bestimmte Bakterienanzahl zugeordnet ist. Das Erscheinungsbild der Streptokokken bzw. die Anzahl der gewachsenen Keime werden mit einer Skala verglichen und geben dem Zahnarzt wertvolle Hinweise.
Lactobazillen sind verantwortlich für das Fortschreiten einer Karieserkrankung. Sie vermehren sich besonders stark, wenn Ihr Speiseplan viel zuckerhaltige Nahrung enthält. Die Kariesgefährdung erhöht sich drastisch, wenn zu einer sehr hohen Anzahl Lactobazillen eine geringe Pufferkapazität hinzukommt.
Zur Durchführung dieses Tests wird eine Speichelprobe auf einen Träger mit einem Speziellen Nährboden aufgebracht, die Auswertung erfolgt – wie beim Mutans Streptokokkentest – über einen Vergleich mit einer Skala.

Brutschrank für die Bestimmung der Bakterienzahl

Kariesprophylaxe   Kariesprophylaxe

Ablaufschema für die Bestimmung der Bakterienanzahl

 

Ablaufschema für die Bestimmung der Pufferkapazität

Was Eltern zum Wohle Ihres Kindes über Karieserreger wissen sollten

Wir werden alle ohne Mutans Streptokokken geboren. Der Karieserreger Streptococcus mutans gelangt erst durch eine Infektion in unsere Mundhöhle. Kein Kind kommt mit diesem Karieserreger zur Welt. Trotzdem leiden schon 38 Prozent der Dreijährigen an Karies. Die Übertragung des Karieserregers erfolgt überwiegend durch den Speichel der Mutter.

Wie können Sie Ihr Kind vor Karies schützen?

Kariesprophylaxe  

Mehrere Studien belegen, dass Mutans Streptokokken von der Mutter, dem Vater, den Großeltern oder auch anderen Pflegepersonen auf das Kind übertragen werden. Es wurde nachgewiesen, dass in 90 Prozent der Fälle die Übertragung durch die Mutter erfolgt. Wenn die Mutter also dafür sorgt, dass sich in ihrer Mundhöhle möglichst wenig Mutans Streptokokken befinden, verringert sie das Infektionsrisiko für ihr Kind. Am besten ist es, bereits in der Schwangerschaft mit der Individualprophylaxe zu beginnen – nicht nur zum Schutz Ihres Kindes, sondern auch für Ihre eigene Gesundheit. Das gleiche gilt selbstverständlich für die übrigen Familienmitglieder. Eine weitere Möglichkeit, das Kind vor Karies zu schützen, besteht darin, typische Übertragungssituationen zu vermeiden: So sollte der Flaschensauger oder Schnuller des Babys nicht abgeleckt werden.

Ein gepflegtes, kariesfreies Milchgebiß ist eine tolle Sache

Das Besteck, von dem Mutter oder Vater essen, sollte für das Kind tabu sein. Die Eltern sollten auch grundsätzlich nie vom Besteck ihres Kindes essen. Diese Regeln zu beachten ist im Alltag leider nicht immer möglich.

Deshalb ist es am sichersten, wenn die Eltern regelmäßig an der Individualprophylaxe in der Zahnarztpraxis teilnehmen. Denn je weniger Karieserreger sich im Mund der Eltern befinden, desto geringer ist das Ansteckungsrisiko für das Kind.

Mit Karies im Milchgebiß ist nicht zu spaßen. Man hört oft, dass ein Kind, das ein krankes Milchgebiß hat, immer noch ein gesundes Erwachsenengebiß bekommen kann. Das mag sein, aber wenn das Milchgebiß schon mit Karieserregern infiziert ist, wird die Infektion mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch auf das Erwachsenengebiß übertragen. Der kritische Infektionszeitraum für Kinder liegt zwischen 0 bis 4 Jahren.

Auch auf die Ernährung ist zu achten: Zuckerhaltige Süßigkeiten sollten möglichst vermieden werden. Je später das Kind mit Zucker in Kontakt kommt, desto besser ist es für die Zähne. Betthupferl sollten vom Abendprogramm gestrichen werden. Da nachts weniger Speichel, der die Zähne vom Zucker reinigen könnte, gebildet wird, ist Zuckerkonsum vor dem Schlafen gehen besonders kariesfördernd.

Abschließend noch ein Wort zum sog. „Nursing-Bottle-Syndrom“: Unter diesem Begriff versteht man Karies, die bei Babys und Kleinkindern durch dauerhaftes Saugen (insbesondere von gesüßten Tees) aus der Flasche hervorgerufen wird. Am besten ist es, dem Kind die Flasche nur zu den Mahlzeiten zu geben.

Kiefergelenkvermessung (Funktionsanalyse)

Zu einem perfekten Zahnersatz gehört der harmonische Dreiklang von Farbe, Form und Funktion. Denn wir alle wollen, dass unsere Zähne nicht nur natürlich aussehen, sondern auch schmerzfrei und perfekt funktionieren. Um dies sicherzustellen, bedarf es besonderer Methoden, um die komplizierten dreidimensionalen Unterkieferbewegungen zu erfassen, die beim Kauen und Sprechen ausgeführt werden.
Ob Inlay, Einzelkrone, umfangreiche Brücke oder Prothese: jede zahnprothetische Versorgung wird von uns durch Vermessung mittels Funktionsanalyse an die individuellen anatomischen Gegebenheiten des Patienten angepasst, um spätere Störungen oder Beschwerden zu vermeiden. Zwar ist das Kausystem in der Lage, kleinste Abweichungen in der Bisslage zu kompensieren, doch dies kann in vielen Fällen jedoch zu Langzeitschäden an Zähnen, Muskeln und Kiefergelenken führen.
Eine der häufigsten Folgeerkrankungen ist hierbei das Pressen oder Knirschen der Zähne aufeinander (Bruxismus). Viele Patienten sind sich dieser Fehlfunktionen gar nicht bewusst, weil dies meist während des Schlafes passiert.

Kiefergelenkvermessung

Durch spezielle Mess- und Übertragungsverfahren ermitteln wir die Daten für sämtliche Unterkieferbewegungen einschließlich aller Strecken, Winkel und Bewegungsbahnen. Mit den gewonnenen Informationen wird das Gerät, mit dem die Kieferbewegungen reproduziert werden, individuell eingestellt. So werden die anatomischen Vorgaben des behandelten Patienten so genau wie möglich berücksichtigt. Das Ziel: Ein perfekt sitzender Zahnersatz, der sich ohne bzw. minimales Einschleifen oder sonstige Korrekturen harmonisch ins Kausystem einfügen lässt.

Kiefergelenkvermessung   Kiefergelenkvermessung

Mit diesem Gerät – Artikulator genannt – können die Unterkieferbewegungen des Patienten nachgeahmt werden.

 

Voraussetzung dafür ist zunächst die dreidimensional korrekte Übertragung der Oberkieferposition mit einem sog. Gesichtsbogen.

Kiefergelenkvermessung   Kiefergelenkvermessung

Für die Ermittlung der korrekten Bissposition und Lagebeziehung der Kiefergelenke fertigen wir ein sog. Zentrikregistrat mit Wachs (rosa) und einer speziellen Korrekturmasse (hellblau) an. Für die Einstellung des Artikulators sind mindestens zwei weitere Registrate notwendig.

 

In bestimmten Fällen kann die Bestimmung der Kieferbewegungen durch zusätzliche elekronische Registrierverfahren sinnvoll sein.

Kiefergelenkvermessung   Kiefergelenkvermessung

Der Artikulator besitzt auf jeder Seite ein künstliches Kiefergelenk ...

 

... das separat auf die ausgemessenen Bewegungsbahnen des Unterkiefers durch die Registrate individuell eingestellt werden kann.

Kiefergelenkvermessung   Kiefergelenkvermessung

Zur Kontrolle der Kontaktsituation der Zahnreihen beim Zubeißen verwenden wir ein sog. Okklusionsprotokoll. Damit lässt sich die Situation im Mund des Patienten mit der Situation der Modelle im Artikulator exakt überprüfen.

Schematisch dargestellter räumlicher Zusammenhang zwischen Patientensituation und Artikulator

 
   
Kiefergelenkvermessung

Öffnungsbewegung des Unterkiefers um die Rotationsachse der Kiefergelenke.

   
Kiefergelenkvermessung   Kiefergelenkvermessung

Umfangreiche prothetische Wiederherstellung mit vollkeramischen Kronen und Brücken. Hier sieht man die Kronen auf dem Modell im Artikulator ...

 

... und hier eingesetzt im Mund des Patienten. Die Bissposition des Patienten ist exakt die gleiche wie im programmierten Artikulator. Durch die präzise gelenkbezügliche Registrierung der Unterkiefer-Position durch Funktionsanalyse sind Korrekturen an den fertigen Kronen nicht notwendig.

Für Zahnarzt, Zahntechniker und Patient ist eine funktionsgerechte Kauflächengestaltung gleichermaßen erfreulich. Der Behandler verliert keine kostbare Zeit durch mühsame Korrekturen, der Zahntechniker sieht seine mit Sorgfalt erstellten Kauflächen nicht durch Einschleifen deformiert und der Patient verliert nicht das Vertrauen in das vorausgesagte Behandlungsergebnis.

Was zahlen die Krankenkassen?

Funktionsanalytische und funktionstherapeutische Leistungen sind reine Privatleistungen und dürfen von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezuschusst werden. Bei den privaten Krankenversicherern kommt es auf den jeweiligen Versicherungsvertrag an.

Kieferknochen- und Zahnfleischaufbau mit Membranen und natürlichem oder künstlichem Gewebematerial (GTR- und GBR-Technik)

Komposit-Füllungen in Klebe- und Mehrschichttechnik mit individueller Farbanpassung

Minimalinvasive Behandlung mit optischen Vergrößerungs-
systemen und Micro-Präparationsinstrumenten

Minimalinvasive Behandlung  

Da Präzision immer davon abhängig ist, was man sehen und messen kann, setzen sich in der zahnärztlichen Praxis in bestimmten Arbeitsbereichen Lupenbrillen immer mehr durch. Denn was man unter Betrachtung mit dem bloßen Auge als gut erachtet, stellt sich bei Betrachtung unter 3,5 bis 6-facher Vergrößerung möglicherweise als noch verbesserungsbedürftig dar. Anders als bei zahnärztlichen Behandlung ohne Vergrößerungshilfen verlangt die Tätigkeit mit Lupenbrille neben einem entsprechenden Training eine deutlich höhere Konzentration vom Zahnarzt und mehr Zeitaufwand für die Behandlung, was u.a. auch darauf zurückzuführen ist, dass die Bewegungen des Patienten und der Instrumente unter der Lupenbrille deutlich vergrößert sind und die feinen Gewebe und das grazile Instrumen-

tarium ein noch feinfühligeres Arbeiten erforderlich machen. Dazu kommt noch, dass insbesondere im hinteren Anteil der Mundhöhle häufig keine idealen Zugangsmöglichkeiten bestehen. Nach unserer Erfahrung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Behandlung mit Lupenbrille eine allgemein ruhige Atmosphäre, die es dem Zahnarzt ermöglicht, ohne Zeitdruck die erforderliche Sorgfalt anzuwenden.

Zusätzlich zur Lupenbrille kann es in bestimmten Fällen sinnvoll sein, die Ausleuchtung des Mundraumes – zusätzlich zur Arbeitsfeldleuchte der Behandlungseinheit – durch eine weitere Lichtquelle zu optimieren. In der (Zahn)Medizin kommt dafür eine sog. Kaltlichtquelle zum Einsatz, die das Licht über ein flexibles Fluid-Lichtleiterkabel direkt zum Beleuchtungssystem führt. Das Beleutungssystem ist dabei vorn an der Lupenbrille fixiert. Die Sehfelder werden hierbei gleichmäßig hell und nahezu koaxial ausgeleuchtet.

Minimalinvasive Behandlung   Minimalinvasive Behandlung

Kaltlichtquelle

 

Fluid-Lichtleiter mit Beleuchtungssystem

Der Anwendungsbereich optischer Vergrößerungshilfen in der zahnärztlichen Praxis erstreckt sich vorwiegend auf Präparationen (Arbeiten mit Substanz abtragenden Instrumenten an den Zähnen, z.B. für Füllungen und andere Restaurationen) sowie Wurzelkanalbehandlungen und bestimmte parodontalchirurgische Eingriffen.

Minimalinvasive Behandlung   Minimalinvasive Behandlung   Minimalinvasive Behandlung

Zur Ausleuchtung des direkten Arbeitsfeldes befinden sich in den Bohrantrieben, in denen die Präparationsinstrumente eingespannt sind, zwei Glasfaser-Lichtleiter ...

 

... die das Instrument und die zu bearbeitende Zahnfläche zusätzlich ausleuchten. Der Unter-schied ist gravierend: Winkelstück links ohne, rechts mit Beleuchtung.

Für die Bearbeitung kleiner und kleinster Kariesdefekte mit der minimalinvasiven Behandlungsmethode sind spezielle Micro-Bohrer-Sätze und Ultraschall-Instrumente entwickelt worden, die so viel wie möglich gesunde Zahnsubstanz erhalten sollen.

Minimalinvasive Behandlung   Minimalinvasive Behandlung   Minimalinvasive Behandlung  

Micropräparations-Instrumente nach Dr. Stefan Neumeyer. Abbildung © Komet

 

Normale Diamant-Bohrer (jeweils links) und Micro-Instrumente (jeweils rechts, mit rotem Ring) im Größenvergleich.

Minimalinvasive Behandlung   Minimalinvasive Behandlung

Eine Besonderheit sind einseitig mit Diamanten belegte Ultraschall-Instrumente, die nicht wie Bohrer rotieren, sondern durch unsichtbare, feine Ultraschall-Vibrationen Karies entfernen.

 

Eingesetzt werden diese Instrumente mit einem Ultraschall-Handstück, das mit Lichtleitern und Wasserkühlung ausgerüstet ist.

Minimalinvasive Behandlung   Minimalinvasive Behandlung

Vorher: Karies mit Mikroinstrumenten vollständig entfernt.

 

Nachher: Ästhetische Kompositfüllung in Mehrschicht- und Adhäsivtechnik.

Die Kombination von Lupenbrille, Micro-Präparationsinstrumenten und optimaler Arbeitsfeldausleuchtung ...

 

... ermöglicht bei kleinen Kariesdefekten den maximalen Erhalt gesunder äußerer Zahnsubstanz (Zahnschmelz).

So wie der Aufwand für eine äußerst grazile und miniaturisierte Ausführung einer Schweizer Uhr entsprechend groß ist, verlangt die minimalinvasive Behandlungsmethode mehr Wissen, mehr Können und insbesondere mehr Zeit für die zahnärztliche Behandlung.

Oralchirurgische Operationen mit Knochendefektaufbau

Zahnfleisch und Kieferknochen können durch Entzündungsprozesse sehr stark geschädigt sein. Das besondere an der Behandlung mit Knochenaufbaumaterial ist seine Gewebe-Verträglichkeit, seine Eigenschaft sich im Knochen zu integrieren und den Knochen auf eine natürliche bzw. biologische Art und Weise aufzubauen. Auf sehr natürliche Weise erhält der Patient viel von der gesunden Stabilität und eine gesteigerte Lebensdauer seiner Zähne zurück.

Das Knochenaufbaumaterial soll dem nachwachsenden Knochen als Leitschiene und Baustoff dienen und somit dem noch vorhandenen Kieferknochen optimale Wachstumsbedingungen bieten. Das Knochenaufbaumaterial ist synthetisch. Es enthält keine Bestandteile menschlicher oder tierischer Herkunft und ist somit hinsichtlich materialbedingter Infektionsrisiken unbedenklich. Es wird zeitgleich mit der Neubildung von eigenem Knochen resorbiert.

Oralchirurgie  

Wir verwenden für ausgewählte Fälle vorzugsweise ein implantierbares, vollständig resorbierbares Calciumphosphat zur Auffüllung und Rekonstruktion von Knochendefekten. Dieses Material ist für die Anwendung im gesamten Skelettsystem zertifiziert. Wegen seiner vollsynthetischen Herstellung sind bei Verwendung dieser Produkte materialbedingte Infektionsrisiken ausgeschlossen, es enthält keine Bestandteile

Abbildung: © Curasan

 

 

menschlicher oder tierischer Herkunft. Das Material wird innerhalb weniger Monate vom Körper abgebaut und gleichzeitig von ortsständigem vitalen Knochen ersetzt (abhängig u.a. von der Lokalisation).

Beispiel: Auffüllen des Kieferhöhlenbodens zur Implantationsvorbereitung

Beim Setzen vom Implantaten im Oberkiefer-Seitenzahnbereich kann es vorkommen, dass nicht im ausreichenden Maße eigener Kieferknochen vorhanden ist, um Implantate stabil verankern zu können. In diesen Fällen kann es angebracht sein, das fehlende Knochenangebot durch Auffüllen mit künstlichem Knochenersatz auszugleichen.

Oralchirurgie   Oralchirurgie

Vor der Implantation: Oberhalb der grünen Linie befindet sich die Kieferhöhle, ein mit Luft gefüllter Raum. Das Knochenangebot ist für eine Implantation nicht überall ausreichend, um entsprechend lange Implantate einbringen zu können.

 

Nach der Implantation: Durch Anheben des Kieferhöhlenbodens („Sinuslift“) und Auffüllen mit Calziumphosphatgranulat (wolkige Struktur über dem linken und mittleren Implantat) ist eine Implantation möglich geworden.

Welche Risiken bestehen bei dieser Behandlungsmethode?

Allgemeine Komplikationen, wie sie bei jedem chirurgischen Eingriff auftreten können, hängen stark vom Ort des Eingriffs und der jeweiligen Operationsmethode ab. Dies wird vor dem Eingriff im Einzelfall geklärt werden müssen. Darüberhinaus sollten in jedem Einzelfall die Vorteile der Behandlungsmethode und die Risiken des Eingriffs gegeneinander abgewogen werden. Eine gefürchtete Komplikation bei der Verwendung von Knochenaufbaumaterial ist – wie bei jeder Implantation vom körperfremden Material – die Entzündung. Durch eine nachfolgende Entzündung im Operationsgebiet kann das Material abgestoßen und der Behandlungserfolg stark beeinträchtigt werden. Deshalb ist eine penible Mundhygiene unbedingte Voraussetzung für den Erfolg der Behandlung.

Gibt es Fälle, in denen von einer Behandlung mit Knochenersatzmaterial abgesehen werden sollte?

Man sollte die Behandlung nicht bei Patienten vornehmen, die wegen einer schweren Erkrankung ohnehin nicht einer chirurgischen Behandlung unterzogen werden sollten. Ebenfalls nicht geeignet ist die Behandlungsmethode bei Patienten, die keine ausreichende Mundhygiene aufweisen.

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Der Knochenaufbau als Behandlung an sich wird von den privaten Krankenversicherungen erstattet, ist aber nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten.

 

Keramikverblendschalen (Veneers)

Verblendschalen oder Veneers nennen Zahnärzte hauchdünne, nahezu transparente Keramikschalen, die von außen auf den Zahn geklebt werden. Die Einsatzgebiete sind vielfältig: mit Veneers können leichte Zahnfehlstellungen, Zahnlücken, unbefriedigende Zahnfarben und lokale Verfärbungen korrigiert werden. Durch Veneers erhalten die sichtbaren Oberflächen der Zähne ein perfektes, fehlerfreies Aussehen, und auch die Zahnfarbe wird bei diesem Verfahren individuell optimiert.

Keramikverblendschalen   Keramikverblendschalen

Sechs einzelne Keramikverblendschalen für die Oberkiefer-Schneidezähne und Eckzähne aus unserem deutschen Meisterlabor

Veneers sind eine bewährte Möglichkeit in der ästhetischen Zahnheilkunde. Sanfte Korrekturmaßnahmen an den Frontzähnen haben in den USA schon länger einen festen Platz in der Zahnheilkunde. Die Verblendtechnik mit Veneers wurde in 1937 in Hollywood erstmals vorgestellt. Die wohl bekannteste Patientin war Marilyn Monroe.

Keramikverblendschalen  

Die hauchdünnen, metallfreien Keramikfacetten werden wie künstliche Fingernägel auf die sichtbaren Oberflächen der Zähne geklebt. Dazu muss nur eine minimale Schicht Zahnschmelz – etwa 0,5 Millimeter – abgetragen werden. Für diese Präparation der Zähne verwenden wir spezielle Bohrersätze mit Tiefenmarkierung, damit nicht zuviel Substanz abgetragen wird. Später sind die lichtdurchlässigen Veneers von eigenen Zähnen nicht zu unterscheiden. Der Vorteil dieser Methode ist der geringe Substanzverlust. Bei anderen Methoden, zum Beispiel Kronen, müssen bis zu 1,2 Millimeter der Zähne abgeschliffen werden.

Nicht jeder Zahn ist für Veneers geeignet: bei Problemfällen muss genau abgewogen werden, ob man sich nicht besser für eine andere Technik entscheidet. Sind Zähne zum Beispiel sehr stark zerstört, helfen oft nur Kronen und Brücken.

Abbildung: © Komet

Keramikveneers bieten Therapielösungen u.a. bei:

Keramik ist hinsichtlich der Lichtbrechung, Brillianz und Festigkeit der natürlichen Zahnhartsubstanz sehr ähnlich. Die Lichtstrahlen, die in die Zahnoberfläche eintreten, werden durch die Lichtbrechung der Keramikschichten in das angrenzende Zahnfleisch weitergeleitet. Dadurch erhält das Zahnfleisch wie bei den natürlichen Zähnen eine vitale, frisch-rosa Farbe – es sieht gesund aus.

Die Kosten für Veneers liegen entsprechend dem deutlich erhöhten Arbeitsaufwand über den Preisen für z.B. eine gewöhnliche Krone. Das Einsetzen der Verblendschalen mit der Adhäsivtechnik gehört zu den anspruchsvolleren zahnärztlichen Tätigkeiten. Auch die Zahntechniker sind bei der Herstellung der Veneers gefordert: Farbe, Form und individuelle Charakteristika der Schalen müssen optimal gestaltet werden.

Bestimmungsgemäßes Vorgehen vorausgesetzt, sind Keramik-Veneers heute eine von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde wissenschaftlich anerkannte Behandlungsform.

Veneers dürfen von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezuschusst werden. Bei den privaten Krankenversicherern kommt es auf den jeweiligen Versicherungsvertrag an.

Keramikverblendschalen   Keramikverblendschalen

Vorher

 

Nachher

Als preisgünstigere Alternative zu laborgefertigten Verblendschalen aus Keramik können in bestimmten Fällen zur Umformung von Zähnen („Cosmetic Conturing“) auch Komposit-Kunststoffe zum Einsatz kommen. Der große Vorteil ist dabei: Das Komposit wird direkt auf den Zahn aufgetragen und verklebt („Adhäsivtechnik“) ohne dass der Zahn beschliffen und damit gesunde, wertvolle Zahnsubstanz geopfert werden muss. Besonders eignet sich diese direkte Technik für z.B. lückig stehende Frontzähne.

     
Keramikverblendschalen   Keramikverblendschalen

Vorher

 

Nachher

Sehr schmale Zähne im Oberkiefer mit großen Zahnzwischenräumen (Lücken) ...

 

... die durch Cosmetic Conturing mit Komposit verschwinden. Eine lokale Betäubung war für diese Behandlung nicht notwendig, der Zeitaufwand war allerdings sehr hoch: Wir brauchten für dieses Ergebnis knapp 2 Stunden Behandlungszeit!

„Eine Krone sollte wie ein Zahn aussehen und nicht wie eine Krone...“

Patienten erwarten heute von ihrem Zahnarzt Restaurationen, die ästhetisch und biologisch verträglich sind, die sich harmonisch in Zahnbild einfügen, und darüber hinaus durch ihre Langlebigkeit letztlich auch wirtschaftlich sind.

Das alles leisten Versorgungen aus Vollkeramik.

Vollkeramikkronen und -brücken kommen ganz ohne Metall aus. Gerüst und Metall bestehen ganz aus einer hochwertigen und stabilen Keramik, die nahezu die gleichen lichtleitenden Eigenschaften hat wie die natürlichen Zähne. So ist bei perfekter Gestaltung durch den Zahntechniker kein Unterschied zum natürlichen Nachbarzahn zu erkennen. Vollkeramikkronen gelten deshalb in der Ästhetischen Zahnheilkunde als „state of the art“. Sie eignen sich für die Frontzähne genauso wie für die Seitenzähne. Oft können sie als besonders Zahnsubstanz schonende Teilkrone gestaltet werden. Die Besonderheit der Vollkeramikkrone gegenüber der herkömmlichen Metallkeramikkrone ergibt sich aus der Lichtdurchlässigkeit der Vollkeramik, die der von natürlichen Zähnen entspricht.

Vollkeramikkronen   Vollkeramikkronen

Metallkeramik mit Durchlichtblockade

 

Vollkeramik mit Lichtdurchlass

Einfallendes Licht wird von der Keramik in das darunter liegende Zahnbein (Dentin) und das umgebende Zahnfleisch weitergegeben. Daraus resultiert der sog. „Chamäleon-Effekt“: Durch die Lichtstreuung passen sich Vollkeramik-Restaurationen der Umgebungsfarbe an.

Keramische Werkstoffe sind aufgrund der sehr guten Bioverträglichkeit eine ideale Alternative zum Zahnersatz aus Metall. Vollkeramische Füllungen und Kronen haben inzwischen schon den Haltbarkeitsstandard erreicht, der früher nur dem Gold zugesprochen wurde. Doch auch mit Keramik gibt es keine Standard-Therapielösungen und nicht jedes Gebiss ist für eine Versorgung mit Vollkeramik-Kronen oder -Brücken geeignet. So spielen etwa die Platzverhältnisse im Mund des Patienten eine Rolle. Für kleinere Brücken im Front- und Seitenzahnbereich hat sich Keramik bereits bewährt, sehr große Gebisslücken sind mit solchen Lösungen aber zurzeit noch nicht zu versorgen. Bedenkt man aber, welche Fortschritte in den vergangenen zehn bis 15 Jahren mit keramischen Werkstoffen in der Zahnmedizin erzielt wurden, so ist von diesem Material auch in der Zukunft noch einiges zu erwarten.

Virtueller Zahn  

Wir verwenden in unserer Praxis ein CAD/CAM Vollkeramiksystem zur Herstellung von vollkeramischen Kronen- und Brückengerüsten aus Zirkonoxid. Der Begriff CAD/CAM kommt aus dem technischen Maschinenbau und steht für Computer Aided Design/Computer Aided Manufactoring. Damit bezeichnet man die dreidimensionale Planung eines Werkstücks am Bildschirm eines Computers mit anschließender automatisierter Herstellung durch eine computergesteuerte Werkzeugmaschine.

Virtueller Zahn

Eine Technik, die sich in der Industrie seit vielen Jahren zur Serienanfertigung etabliert hat. Eine rationelle Herstellung von Werkstücken wäre heute ohne ein solches Verfahren nicht mehr vorstellbar. Die auf diese Art und Weise hergestellten Gerüste werden vom Zahntechniker in filigraner Handarbeit mit formbarer Keramik überschichtet und so zu „falschen“ Zähnen, die von „Echten“ nicht zu unterscheiden sind.

Virtueller Zahnstumpf  

Zirkonoxid ist eine High-Tech-Keramik, die sich durch ihre hervorragende Stabilität und Biokompatibilität auszeichnet. Die Biegefestigkeit ist zum Beispiel höher als bei allen anderen keramischen Materialien. Die Kronen und Brücken dieses Systems beeindrucken durch ihre hervorragende Ästhetik und sehr gute Passgenauigkeit.
Vollkeramik braucht allerdings eine kundige Hand des Zahnarztes bereits bei der Präparation, denn jede Keramikrestauration bezieht ihre Stabilität aus der Gestaltung der Form des beschliffenen Zahnes.

Virtueller Zahnstumpf

Brückengerüst   Keramikofen

Das computergefräste Zirkon-Brückengerüst ...

 

... wird im Keramikofen ausgehärtet

Die wesentlichen Vorteile der Zahnbehandlung mit Vollkeramik sind:

• Ästhetisches Aussehen
• Biologische Verträglichkeit
• Substanz schonend und klinisch bewährt

Drei Patientenbeispiele aus unserer Praxis:

   
Zähne vorher   Zähne nachher

Vorher

 

Nachher

Der Patient störte sich bei den beiden mittleren Schneidezähnen an den freiliegenden Zahnhälsen und fand, dass die beiden Kronen zu auffällig wären und zu sehr dominieren würden. Darüberhinaus waren an den seitlichen Schneidezähnen und Eckzähnen verfärbte Füllungen zu sehen. Durch die großen Frontzahnkronen und die im Vergleich zu kurzen Eckzähne waren zudem die ästhetischen Proportionen etwas verschoben.

 

Die beiden mittleren Schneidezähne wurden mit zwei Vollkeramikkronen versorgt. Die seitlichen Schneidezähne sowie die Eckzähne erhielten hochwertige Kompositfüllungen, gleichzeitig wurden durch Cosmetic Conturing die seitlichen Schneidezähne leicht verbreitert, so dass die Kronen auf den Schneidezähnen etwas graziler gestaltet werden konnten und sich so eine harmonische Gesamtsituation ergab.

Zähne vorher   Zähne nachher

Vorher

 

Nachher

Dieser Patient kam zu uns wegen einer lockeren Frontzahnbrücke und wünschte eine ästhetisch ansprechendere, metallfreie Neuversorgung. Neben kosmetischen Defiziten zeigten sich passungenaue Kronenränder mit freiliegenden Zahnhälsen, verfärbte Füllungen und abgeriebene Eckzähne.

 

Alle behandlungsbedürftigen Zähne wurden mit metallfreien Vollkeramikkronen und -brücken versorgt. Die Form der Kronen wurden nach funktionellen Gesichtspunkten umgestaltet („Form follows Function“). Nach unserer Ansicht war das Ergebnis hinsichtlich der Farbgebung etwas zu hell und zu gleichmäßig, aber es entsprach dem Wunsch des Patienten.

Zähne nachher

Nachher

Bei dieser Patientin haben wir u.a. die mittleren und seitlichen oberen Schneidezähne mit Vollkeramik-Kronen versorgt. Der Übergang von den Kronenrändern zum Zahnfleisch wirkt sehr natürlich und zeigt nicht die für herkömmliche Kronen typischen dunklen Ränder.

Zahnaufhellung (Bleaching)

Zahnfleischoperationen zur Verbesserung der Ästhetik

Zahntechnik aus zertifizierten deutschen Meisterlabors

Die heutigen Möglichkeiten der modernen Zahnheilkunde und eine intensive zahnärztliche Betreuung machen es heutzutage möglich, die eigenen Zähne auch bis ins hohe Alter zu erhalten.

Trotzdem kann es sein, dass im Laufe eines Lebens der eine oder andere Zahn verloren geht. Die dadurch entstehenden Probleme können durch Zahnersatz unterschiedlichster Art und Umfangs weitgehend behoben werden. Eine prothetische Versorgung reicht von der einzelnen Krone über festsitzende Brücken und Implantatkonstruktionen bis hin zur herausnehmbaren Teil- bzw. Vollprothese.

Dazwischen liegen sehr viele zahntechnische Kombinationsmöglichkeiten, wie die folgenden Bilder zeigen. Bei allen Patienten fehlten im Oberkiefer – an unterschiedlichen Stellen – mehrere Zähne. Trotzdem ist jeder Patient von uns individuell anders versorgt worden.

1. Festsitzende prothetische Versorgung mit Keramikkronen und Implantaten

Zahntechnik

Die sechs Goldaufbauten (im oberen Bildteil) werden mit Spezialschrauben auf den im Kieferknochen sitzenden Implantaten verankert. Die Keramikkronen werden auf die natürlichen Zähne und die Goldaufbauten zementiert.

Zahntechnik   Zahntechnik

Gipsmodell mit fünf Keramikkronen und sechs individuell gefrästen Goldaufbauten auf Implantaten.

 

Hier sind die Keramikkronen auf die Goldaufbauten aufgesetzt.

Zahntechnik   Zahntechnik

Vier Goldaufbauten auf Implantaten mit den Öffnungen für die Verschraubungen ...

 

... und die darüber gesetzten Keramikkronen.

Zahntechnik   Zahntechnik

Zwei Goldaufbauten der anderen Kieferseite ...

 

... mit darüber gesetzten Keramikkronen.

2. Festsitzende, geteilte Keramikbrücke mit Geschieben und Implantaten

Zahntechnik

Die große Brücke sitzt auf insgesamt noch sieben eigenen Pfeilerzähnen, der rechte Brückenanteil ist ausschließlich auf den drei individuell gefrästen Implantat-Aufbauten aus Gold abgestützt, da hier keine eigenen Zähne mehr vorhanden sind.

Zahntechnik

  Zahntechnik

Individuelle Implantat-Aufbauten aus Gold für die Seitenzahnbrücke auf dem Gipsmodell. Von oben sieht man die Öffnungen für die Verschraubungen. Im Frontzahnbereich verwenden wir aus kosmetischen Gründen Keramik-Aufbauten aus gefrästem Zirkonoxid.

 

Implantat-Aufbauten aus Gold mit der Keramikbrücke. Links an der Brücke sieht man den Geschiebeanteil.

3. Metallfreie Vollkeramikkronen und -brücken

Zahntechnik

Gipsmodell mit fertiggestellten Vollkeramikkronen. Metallfreie Kronen werden häufig bei bestehenden Allergien gegen metallische Werkstoffe eingesetzt. Durch die optischen Eigenschaften der Vollkeramik (Lichtdurchlässigkeit und Reflexion) lassen sich außergewöhnliche gute ästhetische Ergebnisse erzielen.

Zahntechnik

Zahntechnik

  Zahntechnik

Jede Krone und Brücke – eine kosmetisch und funktionell individuelle Einzelanfertigung

4. Kombiniert festsitzend-herausnehmbare prothetische Versorgung mit Riegeln

Zahntechnik

Gipsmodell mit Oberkiefer-Zahnersatz. Man erkennt eine mit zahnfarbener Keramik verblendete Frontzahn-brücke mit Goldkauflächen, im hinteren Anteil Prothesenzähne, in der Mitte ein sog. Transversalbügel im Bereich des hinteren Gaumens.

Zahntechnik   Zahntechnik

Riegel geöffnet...

Zahntechnik

Das besondere an diesem Zahnersatz ist die Verankerung des herausnehmbaren Anteils. Die Brücke (oben) wird im Mund fest einzementiert, der Prothesenanteil ist mit Riegeln versehen, so kann im wahrsten Sinne des Wortes der Zahnersatz vom Patienten fest „verriegelt“ werden.

... und geschlossen

5. Kombiniert festsitzend-herausnehmbare prothetische Versorgung mit Geschieben und Ankerbandklammer

Zahntechnik

Herausnehmbare Prothese auf dem Gipsmodell mit zahnfarbener Keramikfrontzahnbrücke (oberer Bildanteil). Der herausnehmbare Anteil ist durch zwei sog. POVEROMO-Geschiebe an der festsitzenden Frontzahnbrücke verankert. Unten rechts sieht man eine Goldkrone mit sog. „Ankerbandklammer“ als Befestigungselement.

Zahntechnik

  Zahntechnik

Keramisch verblendete Frontzahnbrücke mit individueller Farbcharakterisierung.

Zahntechnik

Frontzahnbrücke und Goldkrone sind später im Mund des Patienten fest eingesetzt und nicht mehr herausnehmbar.

Innenseite des POVEROMO-Präzisionsgeschiebes mit Stellschraube für Feinjustierung.

Zahntechnik Zahntechnik Zahntechnik

Goldkrone mit umlaufender Fräsung ...

... und die dazugehörige Ankerbandklammer ...

... perfekte Passung beider Teile.

6. Herausnehmbare Brücke auf Teleskopkronen

Zahntechnik   Zahntechnik

Diese Brücke ist auf sechs noch eigenen Zähnen verankert. Die Brücke besteht aus einem inneren Goldgerüst, die Zähne sind mit einem sehr abriebfesten, keramikhaltigen Kunststoff nachgebildet.

 

Hier ist die Brücke umgedreht, man erkennt die sechs sog. Sekundär-Teleskope. Im Mund befinden sich auf den beschliffenen Zähnen sechs Goldkäppchen (sog. Primär-Teleskope), auf denen die Brücke durch präzise Passung Halt findet.

Zahntechnik

Ansicht der Brücke von vorn. Wenn alle sichtbaren Bereiche mit zahnfarbenen Kunststoff naturgetreu gestaltet sind, ist es für Außenstehende kaum erkennbar, dass es sich nicht um die eigenen Zähne handelt.

7. Festsitzende große Keramikbrücke mit Geschieben

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Große keramisch verblendete, festsitzende Brücke für den Oberkiefer. Abgestützt ist die Brücke auf noch insgesamt sieben vorhandenen Zähnen. Die Brücke besteht aus insgesamt drei einzelnen Brücken, die aus Stabilitätsgründen mit einem individuellen Geschiebe verbunden sind.

Zahntechnik

Zahntechnik

  Zahntechnik

Hier erkennt man gut die drei Teile der Brücke. An den oberen Enden der Brückenteile der Seitenzahnbereiche befinden sich die kleinen Geschiebezapfen.

Hohe Präzision, Funktion und Ästhetik bedingt für Zahnarzt und Zahntechniker ein Höchstmaß an Ausbildung, Zeit und Sorgfalt, sowie den Einsatz bester Materialien. Da Präzision immer davon abhängig ist, was man sehen und messen kann, ist im zahntechnischen Labor Präzision nur unter Zuhilfenahme eines Mikroskops zu erreichen. Was man unter Betrachtung mit dem bloßen Auge als gut erachtet, stellt sich bei Betrachtung unter 15- bis 20-facher Vergrößerung oft als erschreckend schlecht dar. Die beste zahnmedizinische Vorarbeit, Vorbehandlung, Präparation, Abformung, Kiefergelenkvermessung betreffend, ist ohne eine höchstqualifizierte zahntechnische Ausführung nichts wert.
Eine umfangreiche und hochwertige prothetische Versorgung zur absoluten Zufriedenheit aller Beteiligten zu meistern, ist eine Aufgabe, die besonders viel Aufwand an zahnärztlichem und zahntechnischem Können erfordert. Sorgfalt und Präzision verlangen darüberhinaus viel Zeit, und die hat ihren Preis.

Die Meldungen über Import-Zahnersatz aus osteuropäischen Ländern oder Fernost haben in der vergangenen Zeit viele Patienten verunsichert.

Nach unserer Erfahrung gehen immer mehr Gesetzliche Krankenkassen aufgrund von Sparzwängen dazu über, den Versicherten im Zusammenhang mit der Genehmigung von Zahnersatz-Kostenplänen auch deutsche gewerbliche Dentallabore zu empfehlen, die Auslands-Zahnersatz importieren und zu Preisen anbieten, die z.T. bis zu 40 % unter den deutschen Zahntechnik-Preisen für Kassenpatienten (sog. BEL-Liste) liegen. Die Versicherten sollen dann ihren Zahnarzt bewegen, den Zahnersatz in diesen „preiswerteren“ Laboren herstellen zu lassen.

Aus unserer Sicht handeln die Krankenkassen - und alle die sich daran beteiligen - hier höchst unverantwortlich, denn nach unserer Ansicht ist es betriebswirtschaftlich kaum möglich, für etwas mehr als die Hälfte des deutschen BEL-Preises eine auch nur annähernd vergleichbare Qualität zu erbringen.

Lesen Sie zu diesem Thema auch die Pressemitteilung (PDF-Format) des Verbandes Deutscher Zahntechniker Innungen (VDZI).

In der Pressemitteilung 3/2003 des Kuratoriums perfekter Zahnersatz zum Problem des „Zahnersatztourismus“ heißt es: „Soll man sich auf Mallorca, während des Urlaubs in Osteuropa oder gar in Südostasien nicht nur ein paar Reisemitbringsel besorgen, sondern gleich auch neue Zähne anfertigen lassen? Schnäppchen machen und ein paar Euro sparen kann man beim Zahnersatz aus dem Ausland eventuell schon. Vorausgesetzt, man rechnet die Reisekosten nicht dazu und ist risikobereit. "Sicherlich ist punktuell auch im Ausland guter Standard anzutreffen", so Prof. Dr. Klaus M. Lehmann vom Medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Marburg. In Deutschland allerdings sei hohe Qualität beim Zahnersatz kein Zufall, sondern der Normalzustand. "Die Zahntechnik in Deutschland ist weltweit führend", betonte auch Zahntechnikermeister Hans-Jürgen Borchard aus Münster bei seinem Vortrag in Hamburg. "Wir können heute jedes Zahnproblem mit unterschiedlichen Lösungen versorgen, die dann unterschiedlich hohe Kosten verursachen." Die Produktion in Ländern mit niedrigen Lohnkosten bringt nach Angaben der Experten meist geringere Qualität. Von "schwersten Mängeln" ist in einer Studie über die Qualität von in Ungarn hergestelltem Zahnersatz die Rede. Die Untersuchungen von Professor Dr. N. P. Lang an der Klinik für Parodontologie, Kronen- und Brückenprothetik der Universität Bern definierten die zahnmedizinischen Leistungen mit einem Qualitätsstandard von A bis E. A entsprach einer ausgezeichneten Arbeit, Standard E charakterisiert schwerste Mängel, "die als Verstümmelung bezeichnet werden mussten". Ergebnis: Standard A und B konnten für ungarische Arbeiten nicht vergeben werden. C-Leistungen waren lediglich bei 20 Prozent erbracht. Standard D erhielten 41 Prozent und Standard E 39 Prozent. Ein ganz wichtiges Argument dafür, Zahnersatz nicht im Ausland anfertigen zu lassen, ist nach Meinung Prof. Lehmanns auch die räumliche Nähe von Zahnarzt und Zahntechniker. "Denn wenn etwas nachgearbeitet werden muss oder etwas kaputt geht, hat man sonst ein Problem." Die beste Voraussetzung für qualitativ hochwertigen Zahnersatz sei außerdem eine gut funktionierende Teamarbeit. Arbeiteten Zahnarzt und zahntechnisches Labor Hand in Hand, kenne jeder die Arbeit des anderen und könne sie einschätzen; davon würden die Patienten profitieren.“